Beschreibung
Im April 1908 eröffnete Wilhelm Pressmar in der Kapellenstraße 32 ein Feinkostgeschäft. Daneben betrieb er einen Weingroßhandel. Bekannt geworden ist er aber als Heimatdichter. Von ihm stammt der Text des Laupheimer Kinderfestliedes: „Am Himmel hoch die Sonne glänzt...“.
Im übernächsten niedrigen Haus auf der gleichen Seite war der Laden des Buchbinders Georg Göser. Als Schüler kaufte ich dort meine Hefte ein, weil sie um fünf Pfennig billiger waren. Das Haus steht heute nicht mehr.
Nun kommen zwei Gebäude, deren viergeschossige Giebelfassaden die Nachbarhäuser überragen. Das 1909 umgebaute Haus der Familie des Textilhändlers Max Bach hatte im Erdgeschoss einen für die damalige Zeit großen und modernen Laden (heute: Haus wurde geschmackvoll renoviert).
Trotz Umbau blieb auch die Fassade des Hauses Landthaler erhalten. Aus der Wirtschaft zur Traube wurde in den siebziger Jahren die Pizzeria „Vesuvio“.
Manfred Schwarz, Dezember 2010
Für die Transkription dieser Karte vielen Dank an Christiane Köppl. Sie war es auch, die auf eine von uns falsch angegebene Jahreszahl aufmerksam gemacht hat:
Die Karte muß aus dem Jahr 1931 stammen. Begründung: Quer hochkant steht der Name "Lotte" in sehr kindhafter deutscher Schrift. Diese Lotte ist meine Tante Lotte, die 1925 geboren wurde, und Wilhelm Preßmar ihr Großvater. Wilhelm Preßmar, mein Urgroßonkel, wiederum ist 1870 geboren, war also 1931 61 Jahre alt geworden, und das paßt zu der Bemerkung des 61. Geburtstages in der Karte.